Hörstationen

Kindheit und Jugend in Mariahilf

Hörstationen mit ZeitzeugInnenaussagen

Der Anlass zu einem Gedenken ist meist ein bestimmtes und zeitlich abgegrenztes Datum.

Historische Ereignisse stehen aber immer in einem Zusammenhang. Die Hörstationen „Kindheit und Jugend in Mariahilf“ spannen sich daher über einen größeren zeitlichen Rahmen, der von den 20er Jahren bis in die Nachkriegszeit reicht, wobei ein Schwerpunkt auf den 30er Jahren liegt.

Ebenso ist es ein Anliegen, historische Ereignisse in Alltagssituationen einzubetten — ein sehr wichtiger Aspekt um sich der Frage: „Wie war die Diktatur des Nationalsozialismus und der Holocaust möglich?“ zu nähern.

Sinn dieser Audiofiles ist es, ein Bild der Zeit in seiner Heterogenität zu zeigen. Von unbescholtener Kindheit in den Gassen von Mariahilf bis zur Flucht vor den Nazis. Wobei es nur einzelne Momente und Ausschnitte zeigt und keineswegs vollständig und umfassend sein kann. In der persönlichen Erinnerung verschwimmen mitunter auch genaue Daten und Zusammenhänge oder vermischen sich mit Erzählungen von anderen.

Auch der Schnitt der Audiofiles stellt manches heraus, was sich im Zusammenhang manchmal anders anhört, gleichzeitig ist ein Schnitt notwendig, um eine Aussage auf den Punkt zu bringen.

Vielen Dank an alle, die für ein Gespräch und dessen Aufzeichnung bereit waren!

Gestaltung: Stefanie van Felten

Historische Ereignisse

Vor 1934 bzw nicht genau datierbar
Nazis stürmen Gewerkschaftshaus 1932
Rund ums Braune Haus in der Hirschengasse
Nazis sprengen Telefonhüttln

Februar 34:
Verhaftung – Generalstreik – Auflösung aller Arbeiterorganisationen
Fenster geschützt
Strohballen in der Turnhalle
Februar und Juli – Ein Toter führt euch an

Einmarsch Hitler/März 1938
Unter Freundinnen, in der Familie und am Heldenplatz
Am Heldenplatz
Deutsches Militär
Juden in die Hinterhäuser

Novemberpogrom 1938
Bursch am brennenden Tempel
Hetz am brennenden Tempel

Krieg und Nachkriegszeit
Bombentreffer Mariahilferstraße
Rückkehr aus dem Konzentrationslager
Als Polizist unter französischer Besatzungsmacht
Straßenbahn als Sperre/Russen

Warum konnte man positiv gegenüber dem Nationalsozialismus eingestellt sein?
Die Alltagssituation hat sich 1938 gebessert
Den Deutschen gings besser
Zwang durch die Vaterländische
Begeisterung für den Nationalsozialismus und Ernüchterung
Arbeitslosigkeit und Hunger
Aussichtslosigkeit

Juden in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis / Judenverfolgung
Jüdische Freunde kamen aus einfachen Verhältnissen
Zahnarzt vom Fenster gesprungen
Jüd. Freunde, die emigrierten
Trafikant nach Theresienstadt
Jüdischer Rechtsanwalt schickte CARE-Pakete
Antisemitismus in der Schule
Stinkbomben im Kino
Untergetaucht am Naschmarkt
Als Halbjüdin mit den Nazis nach Deutschland
Antisemitismus in Österreich
Fluchtwunsch von Eltern negiert
Durch Tratsch erfahren
Spott gab’s schon immer, aber mehr …
Vater wollte in ein „Heim“ nach Polen

Kindheits- und Alltagsgeschichten
Kinderdarsteller im Raimundtheater
Esterhazypark als Spielplatz
Sohn eines Mitbesitzer erinnert sich an das Mariahilfer Kino
Radio hören 1924
Tröpferlbad
Sporteln beim Arbeitersportverein
Sportplatz im Esterhazypark
Schulaufgaben im Kino

Grätzeln und Gassen
Ratzenstadl
Haydngasse
Straßenbahn in der Mariahilfer Straße
Geschäfte in der Gumpendorfer Straße
Vater arbeitet bei Gerngross
Naschmarkt