Das Projekt

”Im Frühjahr 1945 ging hierzulande die an Grausamkeit nicht zu überbietende nationalsozialistische Diktatur zu Ende. Sie hatte auch in unserem Bezirk viele Opfer gefordert. Hunderte Unschuldige wurden in Mariahilf aus rassistischen, politischen, religiösen und aus sonstigen ideologischen Gründen, auch wegen ihrer sexuellen Orientierung, deportiert und ermordet. Zum ehrenden Andenken an diese Menschen sollen in Mariahilf bleibende Gedenkobjekte geschaffen werden, nicht zuletzt mit dem Ziel, ähnlichen Tendenzen in Gegenwart und Zukunft entgegenzutreten.

Dieses Projekt soll unter Einbeziehung von ExpertInnen, RepräsentantInnen der damaligen Opfer-Gruppen und auch der Bezirksbevölkerung – insbesondere von im Bezirk in Ausbildung Stehenden – realisiert werden. Dabei soll, wo dies als zweckmäßig bzw. notwendig erscheint, für eine entsprechende pädagogische resp. andragogische Begleitung Sorge getragen werden. Ein Aspekt der Partizipation soll darin bestehen, dass Private, Firmen, Institutionen u. ä. das Sponsoring für einzelne oder mehrere Objekte und/oder die pädagogische/andragogische Begleitung übernehmen können sollen.

Ein weit gefächertes Kulturprogramm soll sich mit der Relevanz der historischen Ereignisse für Gegenwart und Zukunft beschäftigen. In verschiedenen Einrichtungen des Bezirks sollen Informations- und Diskussionsveranstaltungen durchgeführt werden. Ganz besonders sollen junge Menschen mit Schul- und Kulturveranstaltungen angesprochen werden. In Ergänzung zum geschichtlichen Schwerpunkt soll auch auf heutige Formen von Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und die Unterdrückung von Minderheiten Bezug genommen werden.“
(Kulturkommission der Bezirksvertretung Mariahilf – Beschluss des Bezirkes 2006)